Wissen Sie, dass in Wäldern Feen leben? Wirklich! Ohne Quatsch! Kurz bevor man sie entdecken kann, verwandeln sie sich in sehr zarte Pflanzen und hüten so ihre Geheimnisse. Eine dieser typischen Feenpflanzen ist für mich die Anemonella. In unseren heimischen Wäldern sind es die Buschwindröschen und das amerikanische Gegenstück ist die Rautenanemone (Anemonella). Ganz zart, das Laub erinnert an Akeleien und mit nur knapp zwanzig Zentimetern Höhe ist sie kein Riese. Aber die ungebändigte Blütenmenge, der Rausch in Rosa bis Weiß, lässt uns innehalten.

Aber keine Bange, Sie holen sich hier kein „zartes“ Pflänzchen in den Garten. Diese robuste Waldstaude überwintert mit einem zierlichen Rhizom, ähnlich einer kleinen Dahlie und ist dank ihrer nordamerikanischen Herkunft absolut winterhart. Nur gegen wuchernde Nachbarn kann sich die Pflanzen nicht durchsetzen, aber kombinieren Sie doch einmal mit Hepaticas, Trillium und kleinen Farnen.

Eine Pflanze für die Liebhaber des Besonderen. Anemonella sind zierlich und zugleich atemberaubend in der Blütenfülle. Ihre lange Blütezeit und die Wiederstandsfähigkeit im Schattenreich unter Strauch und Baum sind bemerkenswert. Die mittlerweile ausgesuchten Züchtungen machen sie interessant für „Sammler“ und „Jäger“ von ausgefallenen Stauden.

Wir haben diese Gattung seit weit mehr als 10 Jahren im Angebot und züchten selbst neue Sorten,
sie bringen uns immer wieder Freude und Spaß. Wir hoffen, dass wir auch in Ihnen einen neuen Anemonellafreund finden.

Botanik:
Die Gattung hat nur eine Art und ist eine Ranunculaceae. Sie wird von den Botanikern in der USA unter Thalictrum thalictroides geführt. Ihre Heimat sind die Mischwälder Nordamerikas und sie wächst auf leicht sauren, humosen Boden. Die knolligen Rhizome mit spindelförmigen, verdickten Wurzeln sind winterhart.

Sie wird, je nach Ernährung, 10 bis 40 cm hoch und blüht von Ende März bis Mitte Juni. Die normale Blüte hat 6 bis 7 Kronblätter, diese sind sternförmig angeordnet. Die erste Blüte ist immer die Größte ( 3,5 bis 5 cm Ø ), die Nachfolgenden haben ca. 1,5 cm weniger im Durchmesser. Ihre Blütenanordnung entspricht die einer 2 bis 4 blütigen Dolde.
Die Saat sind spindelförmige, grüne Nüsschen und sollten gleich nach der Reife ausgesät werden.

Besonderheit:
Bei gleichbleibender Bodenfeuchte behält sie ihre Blätter bis in den August, sollte der Pflanzplatz schon im Juni/Juli trocken fallen, zieht sie ihre oberirdischen Pflanzenteile sehr viel früher ein, man sollte deshalb den Pflanzplatz markieren.
Schädlinge: Schnecken, hier kann man mit Schneckenfallen, absammeln oder Köder streuen arbeiten.

Verwendung:
Schatten- und Halbschattenplätze im Garten, Steingärten mit Schattenanteil sowie Tröge und Töpfe. Die benachbarten Stauden sollten nicht stark wachsend sein oder sehr spät austreiben, so dass sie den frei werdenden Platz im Sommer/Herbst übernehmen können. Es eignen sich Zwiebel- und Knollenpflanzen wie Herbstkrokus, Erytronium, Anemone nemerosa, A. blanda,   A. ranuncoloides, Cyclamen. Bei Farne sollte man kleinwüchsige Arten verwenden.
Im Staudenbereich gibt es viele Arten mit denen man die Anemonella thal. kombinieren kann, so z.B. Hepatica, Sanguinaria, Uvularia, Viola, Isophyrum, zwergige Thalictrum, Dentaria, Galax, Trillium...... Gräser wie zwergige Carex  Arten sind in der Pflanzung sicher willkommen.

Elfengleich schweben die Blüten über den grünen Blättern, warum nicht auch in Ihrem Garten?

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